Thursday, September 18, 2014
Sunday, November 7, 2010
Ulan Bator - Ölgi
Schlaflos Warten
Zurück im Hotel fallen wir ins Bett. Der Taxifahrer, der uns ins Hotel gebracht hat, ist schon für morgen früh 4:00 Uhr bestellt. Sarah döselt vor sich hin, aber ich kann einfach nicht einschlafen und quäle mich schon gänzlich neben der Spur bis zum frühen morgen durch. Die Fahrt zum Flughafen verläuft reibungslos und wir sind pünktlich da. Ich versuche wieder mal mein Glück mit meinem vermissten Rucksack und erkläre der Frau, die am Eincheckschalter steht, dass ich noch auf einen Flug aus Moskau hoffe, der vielleicht meinen Rucksack mitbringt. Der Flug kommt um 6:00 Uhr an, unser Flug geht um 6:30, die Zeit ist also reichlich knapp.
Verrückte aus Manchester
Leider ist die Verständigung so schwierig, mein Russisch und auch vermutlich das Russisch der Frau am Schalter auch, ist reichlich eingerostet. Sie lotst mich zu einem Korridor und zeigt mir einen Raum, bei dem ich in 20 Minuten klopfen und nachfragen kann, zur Zeit ist keiner da. Ich gehe zurück zur Empfangshalle und sitzte wie auf Kohlen. Als ich mir einen Kaffee hole fallen mir zwei Typen auf, die ähnlich hecktisch wie ich rumhampeln und wir kommen ins Gespräch. Die beiden sind aus Manchester in England und erzählen mir von ihrer Reise in 8 Tagen von Manchester nach Ulan Bator mit einem Kleinwagen. Ich überschlage kurz die Reiseroute im Kopf und bin erschüttert. Das sind ja schon rein Luftlinie über 7000 km, geschweige denn mit dem Auto! Ich frage, warum zum Teufel, man denn sowas macht und sie faseln irgend etwas von einer Sozialen Aktion und das sie das Auto jetzt verschenkt haben. Jetzt brauchen sie ganz dringend einen Rückflug, weil sie wieder in die Arbeit müssen. Die beiden zappeln hin und her und vermutlich sind die die ganze Strecke wechselweise durchgefahren, dank diverser Aufputschmittel, die jetzt noch nachwirken. Das Rätsel dieser Aktion löst sich dann noch während meiner Reise, aber dazu später.
Rucksack??
Nach 20 Minunte klopfe ich an der ominösen Tür und stehe vor dem Kaptain der nächsten Maschine nach Moskau. Wieder mal erzähle ich die Geschichte meines Rucksacks und er nimmt mich an der Hand und wir quetschen uns durch die Menge von Leuten, die auf den Flug nach Mokau am Eincheckschalter warten. In einer Ecke ist das Aeroflotbüro und die beiden aus Manchaster stehen auch schon drin und sind am verhandeln. Dank meines Kaptains drängeln wir uns vor und erklären das ganze zum x-ten mal. Da steht der Mitarbeiter von Aeroflot, dem ich gestern schon mein Leid geklagt habe und der mir den fremden roten Rucksack aufdrängen wollte. Als er mich und die Geschichte erkennt, ist er ziemlich angefressen, das ich schon wieder da bin und noch mehr Leute in die Geschichte verwickelt habe. Er staucht mich zusammen und sagt, das es absolut keine Chance gibt, den Rucksack, selbst wenn er in dieser Maschine sein sollte noch rechtzeitig zum Abflug meiner Maschine zu bekommen und ich soll jetzt nicht den ganzen Betrieb aufhalten.
Abflug
Ernüchtert und frustriert verabschiede ich mich von den Mitarbeitern und meinem Rucksack und füge mich in mein Schicksal. Ich werde angerufen werden, wenn sich etwas neues ergibt. Sarah und ich checken entgültig ein und begeben uns zu unserem kleinen Flugzeug nach Ölgi, nachdem ich doch tatsächlich mein winzig kleines Schweizer Taschenmesser abgeben muss. "Verboten!", schimpft der Polizist, der meinen Kulturbeutel durchwühlt und schon fast glücklich wirkt, als er endlich ein Messerchen gefunden hat. Dass ich noch drei Stahl-Rasierklingen, die in Papier eingewickelt sind im Beutel habe, merkt er nicht. Mir fällt das auch erst viel später ein. Aber die hat keiner gefunden, weder in München, noch in Moskau, noch in Ulan Bator.s Der Reiseführer verspricht einen wunderschönen Flug, da die kleinen Maschinen, uneres ist ein Saab, mit 30 Sitzen, sehr niedrig fliegen. Irgenwann hatten meine Eltern einen Fernseher der hieß so ähnlich und ich stelle mich im Fernseher fliegend vor. Wir starten pünktlich und ich starre die erste halbe Stunde fasziniert aus dem Fenster. Unter uns sind nur Berge, nichts anderes. Keine Straßen, keine Wälder, keine Städte, gar nichts. Einzig ein Wüstenband schlängelt sich zwischen den Bergen im Norden und den Bergen im Süden. Schließlich hält mich nichts mehr und ich schlafe endlich ein.
Große Leere
Zwei Stunden später wache ich wieder auf und schaue wieder nach unten. Das Bild ist unverändert und plötzlich überkommt mich ein Gefühl von völliger Einsamkeit. Ich stelle mir vor, dass wir in Ölgi landen und dort ist nichts ausser ein paar Jurten, und dem Flughafen. Zu den Praschels hatte ich in den letzten Tagen keinen Kontakt mehr, da die gerade durchs Altei-Gebirge fahren und dort keinen Empfang haben. Ausserdem haben sie auchnoch keine monglische Sim-Karte und ich habe keine Chance, die Praschels zu erreichen, wenn wir landen. Wir haben ausgemacht, dass sie uns am Flughafen treffen, aber wann die mit ihrem Laster genau ankommen, wussten die natürlich auch nicht. Die Strecken sind unbekannt und an der Grenze kann ja alles ein bisschen länger dauern. Was mache ich blos in Ölgi, wenn die jetzt nicht kommen. Es ist so verdammt leer da unten. Nach fünf Minuten Panik beruhige ich mich wieder und wir landen. Draussen ist es wieder ziemlich heiß und wir müssen noch warten bis das Gepäck ausgeladen wird.
Endlich Treffen!
Alles ist ein bisschen staubig und der Flughafen wirkt ziemlich antiquiert. Flughafen ist wohl auch ein bisschen übertrieben, eher Flugplatz, die Landebahn ist auch nicht geteert, die Landung selbst war aber kein Problem. Die Tür nach innen zum Flughafengebäude öffnet sich und wir hören die Praschls johlen. Juhu! Der Warteraum ist mit Milchglasscheiben verglast, aber in einer ist ein kleines Loch und wir begucken uns gegenseitig ziemlich glücklich. Wir warten noch eine halbe Stunde dann können wir endlich raus.
Monday, October 4, 2010
München – Moskau – Ulan Bator
Gepäckschwund
Wir kommen aus dem Flieger und warten auf unser Gepäck. Alles trudelt schön langsam ein, Sarahs Riesenkoffer und alle Geschenke sind da. Ich weigere mich noch nervös zu werden, als mein Rucksack noch nicht aufgetaucht ist, obwohl nichts mehr neues auf das Gepäckband kommt. Andere Reisende starren ähnlich übermüdet auf die Rucksäcke und Koffer, die langsam an uns vorbei ziehen, die aber anscheinend keiner haben will. Irgendwann sehe ich ein, dass ich wohl nachfragen muss. Zusammen mit den anderen Fluggästen, die etwas vermissen, gehen wir zu einem Pult hinter dem sich mongolische Mitarbeiter der MIAT postiert haben. Mit Händen, Füßen und Piktogrammen auf denen verschiedene Gepäckstückarten, Farben und Zahlen abgebildet sind, versuchen wir unseren Verlust zu erklären. Die Leute scheinen gut vorbereitet zu sein, wir sind wohl nicht die ersten, die ohne Gepäck ankommen. Als ich erkläre, dass es sich bei meinem vermissten Gepäckstück um einen roten Rucksack handelt, werde ich freudestrahlend zu dem übrig gebliebenen Gepäck geführt, in dem ein roter Rucksack liegt, den ich schon vom Gepäckband her kenne. Einen ganz kurzen Augenblick bin ich versucht, den Rucksack mitzunehmen. Ist meiner vielleicht während der Flugreise gealtert? Gibt es eine Gepäckmetamorphose, die spontan beim Übertreten des 40. Längengrades eintritt? Der Rucksack sichtlich auch mit einer Outdoorausrüstung bestückt, wenn auch schon älteren Datums. Vielleicht kann ich von der Erfahrung des anderen profitieren und irgendein Rucksack mit irgendeinem Inhalt ist besser als keiner. Aber wo wollte der andere denn eigentlich hin? Wohl nicht in die Mongolei und der Inhalt des Rucksacks erscheint ungewiss. Das Unverständnis und die Enttäuschung der Mitarbeiter ist groß, als ich den Rucksack nicht haben will. Ich denke, wem wohl dieser Rucksack gehört, und wo auf der Welt sich gerade diese Person nach ihrem ganz persönlichen Inhalt sehnt. Ob der wohl ähnlich sorgfältig gepackt wurde? Nach einer Stunde ist irgend ein Zettel ausgefüllt, alle Rucksackdaten hinterlassen, inklusive der Gepäcknummer und ich habe die Telefonnummer und den Namen eines Mitarbeiters des Aeroflotbüros in Ulan Bator bekommen, damit ich mich erkundigen kann, ob mein Rucksack doch noch mitgekommen ist. Ich hoffe noch sehr darauf, dass der auftaucht bevor ich nach Ölgi, das 1700 km westlich liegt, fliege. Mein Flug geht um 4 Uhr früh und es scheint mir so weit weg. Wo in aller Welt ist mein Rucksack wohl gerade? Auf welchen Teil der Erde treibt er sich rum?
Einmal Ulan Bator
Völlig übernächtigt und planlos stehen wir am Flughafen rum und versuchen uns zu orientieren. Ich will mir eine mongolische Sim-Karte kaufen, damit ich bei der Aeroflot anrufen kann, aber der Laden macht erst um 10:00 Uhr auf. Wir beschließen zu warten und holen uns ein kleines Frühstück. Der Flughafen erscheint winzig und leer. Als der MobiCom-Laden öffnet stehe ich schon vor der Tür und will mir die SIM-Karte kaufen, ich werde belehrt, dass ich hier weder mit Euro noch mit Dollar zahlen kann, und muss erstmal wechseln gehen. Jedes Mal wenn ich die kleine Eingangshalle durchquere, werde ich gefragt, ob ich ein Taxi benötige. Ich habe schon mehrmals abgelehnt und verweise immer auf später. Irgendwann geben die Taxifahrer auf und lassen mich unbehelligt. Sarah darf immer auf unser Handgepäck aufpassen und ist auch ganz schön geschafft. Als ich die SIM-Karte endlich habe, versuche ich Heike und Tom zu erreichen, aber die haben keinen Empfang. Die Aeroflot geht auch gleich ans Telefon und ich soll einfach im Büro vorbeikommen und den Rucksack abholen, kein Problem. Ich beschließe dies gleich zu tun, nur ist das Büro irgendwo in der Stadt, die ungefähr 15 km vom Flughafen weg ist. Kein Taxifahrer lässt sich mehr blicken und ich weiß grad auch nicht weiter. Ewige Erklärungen vom Flughafenpersonal und hin und her mit dem Handgepäck, dass wir zum Teil gleich am Flughafen lassen wollen, findet sich ein Taxi, dass aber unverschämt teuer ist. Der Fahrer begründet den hohen Preis damit, dass er ein spezielles Flughafentaxi ist, es gäbe wohl auch andere, aber die wären nicht zuverlässig und vor allem grad nicht da. Mittlerweile ist mir irgendwie alles egal, und wir lassen uns zum Aeroflotbüro fahren. Dort zeigt man mir wieder den gleichen roten Rucksack, ein alter Bekannter. Ich beschließe, ihn auch diesmal nicht an mich zu nehmen und hoffe, dass es meinem Rucksack genauso geht. Endlich im Hotel versuchen wir zu schlafen. Sarah nickt wohl ein bisschen ein, aber ich bin zwar völlig übernächtigt, aber mein Zeitrhythmus ist so aus dem Gleichgewicht, dass ich nicht einschlafen kann. Kurz vor 17:00 machen wir uns zu Fuß auf den Weg ins Zentrum um etwas zu essen.
Friday, October 1, 2010
Vorbereitungen
Verpeilt
Ich hab's ja eigentlich nicht so mit dem Planen, und wenn ich eine Reise plane, ob privat oder in der Arbeit, passiert immer irgendetwas Unvorhergesehenes. Wenn es die vergessene Zahnbürste, oder das Duschgel ist, dann kann man ja einfach was neues kaufen. Wenn es dann ein verschlafener Flug ist, oder das Netzteil vom Laptop, dann wird die Sache schon schwieriger. Ist alles schon vorgekommen. Mal ist es einfach viel zu viel Gepäck, mit Sachen, die ich wirklich nicht gebrauchen kann, oder es fehlen die notwendigsten Dinge. Ich habe auf jeden Fall schon viel Talent bewiesen, mir eine Reise schwierig zu gestalten. Diesmal wollte ich so gut wie nur irgend möglich diese Reise antreten, dass ich nicht an alles denken werde war mir schon klar, aber wenn es geht, dann hab's dabei und weiß was zu tun ist!
Wie lang?
Die erste Entscheidung war, wie lange fährst du. Mein Resturlaub war schon merklich geschrumpft und eigentlich wollte ich mir ganz viel freie Tage über mein Zeitkonto ansparen, aber meine Mama ist schon anfang des Jahres ziemlich krank geworden und die Zeit, die ich so übrig hatte, ist einfach für die ganzen Krankenhaus und Arztbesuche drauf gegangen. (Es geht ihr mittlerweile wieder ausgezeichnet!) Also was tun, nur 3 Wochen fahren? Das ist für die Mongolei einfach zu kurz. Ich war ja schon oft in Russland, und ich weiß wie umständlich es sein kann, z.B. einen bestimmten Ort zu erreichen, den man besuchen will. Da geht schon mal einfach eine Woche drauf, auf das richtige Fahrzeug, das richtige Wetter, oder alle Leute zu warten, die noch schnell mal auf's Klo müssen. Da geht schon mal eine Woche drauf. Ok, das Klo geht normalerweise schneller, aber das Wetter macht einen schon öfter mal einen dicken Strich durch die Rechnung. Also mein Terminplaner in der Arbeit spricht, maximal 5 Wochen. Mit ganz wenig hin und her hab ich noch ein bisschen unbezahlten Urlaub dazu genommen. Das merkt man später nur noch auf dem Abrechnungszettel.
Treffpunkt
Die Familie Praschel ist ja schon im März aus der Oberpfalz aufgebrochen und nun schon einige Zeit unterwegs und hat schon einige Schwierigkeiten, wie etwa schlechte Straßen, Visabeschaffungen, lange Wartezeiten an der Grenze hinter sich und haben schon einen reichen Erfahrungsschatz. Trotzdem dauert es ziemlich lange, bis wir uns auf einen Termin einigen können, der es mir erlaubt, die Flüge zu buchen und die Visa für mich und Sarah zu bestellen. Anfang August wollen wir uns an der Grenze Russland-Mongolei, ganz im Westen der Mongolei treffen. Die Flüge werden durch das späte Buchungsdatum schon um einiges teurer, als ich am Anfang gedacht habe. Natürlich schlägt auch hier gleich mein ungebändigtes Planungsvermögen zu. Treffpunkt ist die Stadt Ölgi. Vorher habe ich schon mehrmals mit Heike und Tom telefoniert und eigentlich war es schon klar, wo wir uns treffen wollen. Wir haben über die verschiedenen Städte gesprochen, die da im Umkreis liegen, und als ich den Flug endlich buchen will, weiß ich nicht mehr welche es war... Ich hab noch Ölgi im Kopf, aber als ich im Reiseführer nachschlage, sehe ich dass Ölgi keinen Flughafen hat. Es liegt aber noch eine andere Stadt in der Nähe mit einem kleinen Flughafen, über die ich mit Tom auch schon mal geredet habe, na dann war's doch wohl die. Ich habe mir das auch aufgeschrieben, aber der Zettel... na ja.
Flugplan
Ich habe im übrigen einen sehr netten Reisebüromenschen, mit dem ich das ganze mit vielen Telefonanrufen hin und her diskutiert habe. Der Mensch ist echt geduldig! Hier mal noch vielen Dank Herr Voßen! Es liegt wohl an seinem gutmütigen rheinländischen Gemüt, dass ich tatsächlich in der Mongolei angekommen bin. Nachdem ich die Flüge alle gebucht habe, rufe ich Tom an und erzähle ihm freudestrahlend, wann wir in … ankommen. Seine Freude ist allerdings etwas gedämpft, als er merkt, dass ich die falsche Stadt gebucht habe. Die Flugreise geht von München nach Moskau, von da nach Ulan Bator. Nach einem kurzen Aufenthalt in Ulan Bator dann mit einem kleinen Saab 30-Sitzer weiter. Ich weiß auch warum ich das erste Mal den Flug falsch gebucht habe, es gibt nämlich zwei Ölgis, die gar nicht so weit auseinander liegen. Ein eingehende Lektüre des Reiseführers klärt mich auch auf, dass ein und die selbe Ortsbezeichnung in der Mongolei öfter an verschiedene Plätze vergeben wird. Als ich das Herrn Voßen vermittle, reagiert er sehr verständnisvoll, wenn auch schon etwas anders. Genervt ist er nicht, aber auch nicht sonderlich erbaut. Also nach ein bisschen hin und her, ein paar Änderungen im Aufenthaltsplan in Ulan Bator steht der Plan. Äh, na ja, der Flugplan. Ich hab auch noch ein Haufen Geld für die eine Übernachtung ausgegeben, die Sarah und ich in der mongolischen Hauptstadt haben. Aber ich wollte wenigstens die Hinreise möglichst unkompliziert und bequem haben und mir nicht erst ein Hostel oder so suchen müssen.
Visa
Nachdem ich einen neuen Reisepass für mich, Vollmachten, Geburtsurkunden, Reisepass und Fotos von der Sarah gesammelt habe, mache ich mich ans Visabeantragen. Dabei stelle ich fest, dass ich gar keinen 5 Wochen in der Mongolei bleiben kann. Für die Mongolei gibt es nur ein 30 Tage Visum. Es gibt noch ein längeres Visum, dass man aber nur über eine Touristikgesellschaft, oder mit einer Einladung aus der Mongolei machen kann. Herr Voßen erzählt mir, dass ich bei der Ausreise ganz höflich sein muss, dann würde das wohl schon gehen. Hm, mein Reiseführer erzählt mir, dass ein Aufenthalt über die Visumdauer saftige Strafen kostet und auch streng geahndet wird. Nach dem ich in Russland schon ein paar unangenehme Erfahrungen mit der eigentlich fälligen, aber nie gemachten Registrierung gemacht habe. Frage ich Herr Voßen, wie es mit Bakschisch in der Mongolei ausschaut, in Russland hilft das immer. Herr Voßen wird das erste Mal ein bisschen ärgerlich, die Mongolen sind da wohl ein bisschen ehrsamer. Ich weiß nicht was ich tuen soll. Soll ich einfach so länger in die Mongolei fahren und es darauf ankommen lassen, dass die mich wohl nicht dabehalten werden, oder soll ich den Flug nochmal umbuchen und doch kürzer fliegen? Das kostet mittlerweile Unsummen, je näher der Abflugtermin kommt, desto teurer werden die Flüge. Nach ein bisschen Hin- und hergetelefoniere mit der Visumzentrale und nachdem ich nochmal auf die Mongleikarte geschaut habe komme ich auf die geniale Idee, dass ich ja einfach noch nach Russland an den Baikalsee fahren kann. Von Ulan Bator aus geht ein Zug nach Ulan Ude, dass schon in Russland relativ nah am Baikalsee liegt und da wollte ich ja auch schon immer mal hin. Also noch schnell ein Visum für Russland eingeschoben, aus dem einfachen 30-Tage Visum für die Mongolei ein doppeltes gemacht, mit dem man zweimal ein- und ausreisen kann. Die Kosten, na ja, wenn ich das vorher gewusst hätte, hätt' ich es wohl trotzdem so gemacht. Mir war zwar noch nicht klar, ob ich genügend Zeit habe, mit dem Zug einen Tag hin, dann irgenwie zum Baikalsee zu kommen, dann wieder nach Ulan Ude und wieder mindestens einen Tag zurück nach Ulan Bator zu tuckeln, vor allem da ich gelesen hatte, dass die Züge nicht jeden Tag und vor allem nicht zuverlässig fahren. Aber das war mir dann egal, ich hatte einen Plan, der sich schon irgendwie machen lies.
Reiseapotheke
Ganz am Anfang habe ich mir einen Reiseführer für die Mongolei gekauft, in dem ich auch Herrn Voßens Telefonnummer gefunden habe. Den habe ich ziemlich intensiv studiert und schon gemerkt, dass ich noch einiges zu tun habe, um unbeschadet in die Mongolei und wieder zurück zu kommen. Das geht schon los bei der Liste von Krankheiten, die im Reiseführer angepriesen wird. Internetrecherchen eignen sich übrigens nicht zur Beruhigung. Von hässlichen Hepatitis AB Erkrankungen über Thyphus, Tollwut bis hin zur Pest, die von kleinen süßen Murmeltieren übertragen wird, wird alles geboten. Da fällt die Hand-To-Mouth-Desease gar nicht mehr ins Gewicht, vor allem, da die nach ein- zwei Wochen mit hässlichen Bläschen um den Mund ja wieder völlig abklingt. Mein Hausarzt zieht irgend einen Impfplaner raus und er meint, dass also Hepatitis AB auf jeden Fall und Thyphus würd' nicht schaden. Für Tollwut bleibt keine Zeit mehr, man kann nicht alles auf einmal Impfen. Er meint, dass ich mich einfach von den wilden Tieren fernhalten soll. Ich verspreche ihm das gerne. Nach dem ich ein bisschen wegen der Hepatitis Impfung rumzicke, wegen eventueller Nebenwirkungen und weil die einfach schweineteuer ist, wir er schon etwas sauer. Viel Geld ausgeben für eine Riesenreise und dann an der Gesundheit sparen, und im übrigen wäre das ganze Gesundheitspersonal geimpft und keiner hätte irgend welche Probleme gehabt. Ich gebe klein bei und die einzige Nebenwirkung, die ich habe, ist der Durchfall von der Thyphusimpfung. Der ist aber schnell vorbei. Der Hausarzt empfiehlt mir noch bei der Krankenkasse nachzufragen, ob die was dazu zahlen, aber Pustekuchen. Ein paar blöde Sprüche kann man sich da abholen, sonst nichts.
Navigation
Der Sonnenhut ist das erste Utensil, dass ich mir zulege. Die Sonne in der Mongolei soll sehr intensiv sein, da das Land im Durchschnitt schon über 1500 m liegt und die Sommer trotz des langen und strengen Winters sehr regenarm sind. Mein Reiseführer spricht von nächtlichen 5 Grad bis 30 Grad am Mittag und das am gleichen Tag. Was soll ich denn da für Klamotten mitnehmen? Mein Gepäck darf die 20 kg + 10 kg Handgepäck nicht überschreiten und da sind neben meinen Sachen auch die Geschenke für die anderen Reisenden, die schön langsam bei mir eintrudeln. Bücher, Bücher, Bücher. Dann noch ein paar Ersatzteile für die Lastwägen und Dinge, die man so braucht, wenn man mit zwei kleinen Kindern unterwegs ist und die man im östlichen Ausland einfach nicht kriegt, z.B. feuchte Wischtücher. Sabine bekommt von ihrem Bruder nach einigen gezielten Hinweisen einen Surfstick. Eines der weniger großen Dinge, zumindest im Bezug auf die physikalische Größe, ist die Garmin Software und Karten, die per OpenStreetMap für das Garmin zurecht gerechnet wurden. Die Praschels haben mir einen Link geschickt, über den ich die kostenlose Karten runterladen kann. Aber es kostet mich einige Zeit, die Garmin Software soweit zu bringen, dass diese die Karten so interpretiert, wie ich das will. Also natürlich ist das ganze ganz einfach, aber manchmal steckt der Teufel eben in den Anwendern. Ich habe das Garmin nicht hier, es ist schon seit März mit auf der Reise und kann das ganze nur im Kopf testen. Das Gerät ist leider schon sehr alt und hat nur eine serielle Schnittstelle, die Übertragung der Daten dauert entsprechenden lange. Ich besorge noch ein paar Adabpter. Welches Laptop, außer meinem, hat noch seriellen Anschluß? Weil ich gesehen habe, dass es mittlerweile eine riesen Auswahl von verschiedenen Karten von OpenStreetMap gibt, und mein Händi die auch nach einigen Überredungsversuchen mit dem Atlas Creator anzeigt. Lasse ich mir von meine Computer eine Strecke einmal Quer durch die Mongolei passend für mein Händi zurecht rechnen. Der Vorgang dauert mehrere Stunden und die Datenmenge ist sehr groß, aber das Ergebnis beeindruckend. Da mein Händi nur über eine 4 GB Speicherkarte verfügt, die ganze Mongolei mit einem angemessenen Zoomfaktor aber mehr als 16 GB hat, entscheide ich mich für irgendeine Route und eine neue 8 GB Speicherkarte, die ich noch am letzten Tag bekomme und aufspiele. Die Trekbuddy-Software mit der man mit den Karten navigieren kann ist auch kostenlos und gut zu bedienen.
Was darf mit?
Ich wiege jedes Teil, dass ich vielleicht mitnehmen will, auf das Gramm genau und zähle zusammen. Eine schwierige Entscheidung ist das Zelt. Elfi hat mir ihr altes Zweimannzelt ausgeliehen, dass mit allem drum und dran mit 2,3 kg zu Buche schlägt. Soll ich das mitnehmen oder nicht. Ich stelle mir vor 5 Wochen lang durchgehend mit den Praschels im Laster zu schlafen, 2 kleine Kinder, mit mir 3 Erwachsene und Sarah und das Zelt wird eingepackt. Nur so zum Notfall, außerdem weiß ich ja nicht wie die Reise zum Baikalsee wird, kann sein, dass ich das Zelt da auch noch gut gebrauchen kann. Ich leiste mir noch ne neue Isomatte, aber keine aufblasbare, die wäre einfach zu schwer, mit den 2 kg, oder viel zu teuer. Der Rest wird ziemlich spärlich gepackt, 2 lange leichte Baumwollhosen, 1 kurze Hose, 2 dünne Hemden, 1 Fließpulli und eine absolut regendichte Jacke. Schlafsack und ein paar uralte Badelatschen, die Alexander mal in den Alpen gefunden hat, als wir eine für mich und Alex damals ziemlich heftige Wandertour gemacht haben. Ich habe noch nie so wenig Socken dabei gehabt. Dabei ist eine vielfältige Auswahl von Socken, das erste was ich normalerweise einpacke. Ich bin grad eben nach Brüssel unterwegs mit 3 Paar Wollsocken, 3 Paar dünner Socken und dass für ganze drei Tage. In die Mongolei dürfen grad mal 2 Paar lange Wandersocken, ein Paar Wollsocken zum Wohlfühlen und ein paar dünne Socken für den Flug mit. Das fällt schwer. Was nicht so schwer fällt, ist die Entscheidung, kommt eine Kamera mit oder nicht. Ich habe zwei zur Auswahl, die Analoge, die sehr gute Bilder macht und mit zwei Objektiven ausgestattet ist und meine alte Digitale, die zwar nicht so schlecht ist, damals höchster Stand der Technik, aber eben damals. Keine Kamera, die eine zu schwer, die andere zu alt. Die Praschels haben eh eine gute Kamera dabei, also was soll's.
Und im übrigen stehen die Mongolen auf Schnupftabak und andere kleine Geschenke, wie Taschenmesser und handbetriebene Taschenlampen. Besucht man eine Familie in ihrer Jurte, dann ist ein kleines Gastgeschenk angebracht. Also noch ein Kilo Geschenke eingepackt und ich komme alles zusammen auf ca. 16 kg, Minimalrekord! Fast alle Bücher kommen ins Handgepäck, die Tasche scheint unendlich schwer. Alle meine Sachen sind im Wanderrucksack untergebracht, außer meiner Badetasche, meinem Pulli und meiner Jacke, obwohl es bei uns noch über 30 Grad hat. Aber die Jacken sind einfach zu schwer für's Gepäck. Ein alter ranzliger Koffer, den ich nicht wieder mit nach hause nehmen brauche, wird noch mit Zeug für die anderen Reisenden voll gepackt.
Sarah hat sich einen riesigen Koffer gekauft, und fleißig gepackt. Sie ist ja auch mindestens ein Jahr mit unterwegs, da ist es nicht mit ein bisschen Wandergepäck getan.
Als ich das dritte oder vierte Mal im Outdoorladen stehe und überlege, was ich denn noch alles brauche, hadere ich noch mit mir, ob ich mir die teure Skiunterwäsche leisten soll oder nicht. Ein Mittel gegen Mücken, sandtaugliche Zelthaken, zweimal umgetauschte Wanderschuhe und so weiter sind schon eingepackt. Nach ein bisschen Unwohlsein im Geldbeutel kaufe ich mir doch noch die lange Unterhose und das lange Unterhemd.
Verständigung
Ich will mich ja nicht nur auf meinen Reiseführer verlassen und wollte gerne noch einige Leute nach ihren Reiseerfahrungen fragen, aber so viele Leute kenne ich nicht, die schon mal in der Mongolei waren. Eine Freundin aus Erlangen hat mal eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn gemacht und war dann auch noch in der Mongolei. Sie hat sich damals auch einen kleinen Sprachführer mit CD gekauft und ihn mir zur Verfügung gestellt. Als der mit der Post ankommt stürze ich mich voller Enthusiasmus auf das kleine Büchlein und bin überzeugt, dass ich dank meiner gar nicht so schlechten Russischkenntnisse, mir innerhalb ein- oder zwei Übungen die Grundlagen der Sprache beibringe. Ich schlage das Buch auf und versuche die Wörter zu lesen. Es klingt ziemlich angestrengt und irgendwie nach zu vielen Buchstaben. Als ich die CD einlege um die Aussprache der Wörter zu lernen kriege bin ich völlig von den Socken. Auch als ich den zweiten Satz zum 4. Mal abspiele schaffe ich es nicht ihn wenigstens mitzulesen, geschweige denn ihn auszusprechen. Nix mit russisch. Das ist ganz was anderes, auch wenn die Mongolen kyrillische Buchstaben haben, das war schon die einzige Gemeinsamkeit. Ich fange mal am Anfang des Büchleins an, und lese da, das nach einer bestimmten Folge von Buchstaben, die Mitte des Wortes ausgelassen wird, ein ö kein ö, ein ü kein ü und ein g kein g ist, es aber einfach keine entsprechenden Buchstaben im Lateinischen oder entsprechenden russischen Alphabet gibt, und neue Buchstaben wollten die Leute von Kauderwelsch auch nicht erfinden. Ich probier's noch ein paar mal, ich halte mich ja für sprach begabt, aber ehrlich, ich bin mir noch nicht mal beim Wort Danke sicher. Trotzdem wandert das Büchlein ins Gepäck. Vielleicht wird’s ja noch.
Infos sammeln...
Eine Woche vor der Abreise erfahre ich dann noch zufällig, dass ein Kollege von mir mit einer Mongolin verheiratet ist. Ich treffe mich umgehend mit den Beiden und versuche noch zu erfahren, was ich denn noch alles vergessen habe. Der Kollege ist schon seit zwei Jahren mit Baigali verheiratet, war aber selber noch nie in der Mongolei und kann kein Wort mongolisch. Baigali meint, dass die Aussprache einfach zu schwer ist. Es gibt ganz viele Kehllaute und das ganze klingt für europäische Ohren sehr hart. Sie selber war auch noch nicht wirklich wo anders als in der Hauptstadt. Sie ist da aufgewachsen, wie die Hälfte aller Mongolen und ist schon seit ein paar Jahren in Deutschland. Auch sie planen eine Reise und fliegen, wenn ich ankomme. Es gibt einen Tag Überschneidung und wir machen aus, dass wir uns treffen, wenn es der Zeitplan erlaubt. Der Kollege ist etwas blass um die Nase als er vom kommenden Urlaub erzählt. Er muss noch „Landschaft anschauen“ üben, da hat er noch nicht viel Erfahrung und was macht man denn da, es gibt doch nichts außer Berge und Wüste. Die beiden haben einen 10 Tages Tripp mit Führer und Jeep und Rundumversorgung gemietet und fahren dann in die Wüste Gobi. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich eher den beiden Tipps gebe, als dass ich welche von ihnen bekomme. Ich bin ja mal gespannt, was die nach dem Urlaub zu erzählen haben.
Meine Reiseapotheke wächst auch mit jedem Apothekenbesuch. Ich packe ein und packe wieder aus. Ist ein Streckverband nun übertrieben oder nicht? Eine junge Frau aus Schmidgaden, die ich zufällig über den Hospitalityclub kontaktiere erzählt von einem Freund, der in der Mongolei vom Pferd gefallen ist und sich den Arm gebrochen hat. Das Krankenhaus war weit weg und ich packe noch einen zweiten Verband und ein paar extra starke Schmerztabletten ein. Was kann es denn noch für Unfälle, Krankheiten und unvorhersagbare Vorkommnisse geben? Irgendwann beschließe ich, dass ich alles was ich mir vorstellen kann durchdacht habe und vermeide das Einkaufen von noch mehr Durchfallmedikamenten und Reisetabletten.
Daten
Mein Gepäck steht am Vorabend fertig gepackt in der Ecke, alle Via, Reisepässe, Versicherungen und Flugpläne sind eingescannt und zweimal ausgedruckt. Alle Daten zweifach auf USB gesichert. Ich glaube noch nie so gut auf eine Urlaubsreise vorbereitet zu sein. Ich gebe Alexander letzte Instruktionen, wie wann und wo meine Pflanzen zu gießen sind. Ich mache mir nicht allzu große Illusionen, ich kann den zukünftig eintretenden Schaden nur auf ein Minimum reduzieren. Sissi und Lämmi kommen noch und wir machen eine Abschiedsbrotzeit. Ich habe keine Ahnung wie das alles wird. Die Flüge sind kein Problem, aber treffen wir uns dann auch wirklich zum richtigen Zeitpunkt? Hab ich die Visa alle richtig gemacht? Wie wird das mit der Sarah? Neupi hat schon gesagt, dass sie beim Fliegen immer sehr nervös ist und ich bereue, dass ich nicht doch noch Reisetabletten gekauft habe, die ich ihr heimlich verabreichen könnte.
Abschied
Neupi holt mich in der Früh ab. Sarah und ihre beste Freundin sitzen im Auto und sind reichlich aufgeregt. Die Fahrt nach München verläuft ohne Probleme, ein kleiner Stau lässt uns von der Autobahn abfahren, aber nach einer kurzen Strecke Landstraße sind wir schon fast am Flughafen. Das Gepäck wird eingecheckt und kostet Sarah bzw. Neupi saftiges Übergepäck. Zumindest müssen wir uns nicht um das Gepäck beim Weiterflug von Moskau nach Ulan Bator kümmern, das geht ganz automatisch. Als es dann an den Abschied geht, sind Sarah und ihre Freundin ziemlich betreten und ein paar Tränen fließen auch. Neupi hat für Sarah noch ein paar Baldriankapseln besorgt, von der Sarah noch eine nimmt. Das hat wohl eher einen Placeboeffekt, aber hauptsache es hilft. Ich habe noch das übliche Kuddelmuddel mit meinem Handgepäck, weil ich mein bereits geöffnetes nicht in die durchsichtigen Plastiktütchen, die am Flughafen vorgeschrieben sind, eingepackt habe. Neupi kauft noch schnell eins und dann geht’s auch schon los.
Friday, September 3, 2010
Mongolei und Baikal-See
Meine letzte Reise ging in die Mongolei und an den Baikal-See im August 2010 zusammen mit der Familie Praschel.
Fotos und Beiträge siehe
wirziehenab.wordpress.com
als dann
Heike
Sunday, September 16, 2007
Last Post... back on Tuesday :-)
"Adventure Workshop"
http://www.prikluchenia.ru
A tea plantation near Sochi, the most nothern in the world
"Tabletka" on the way to "Suchaja Balka" a Canyon near Sochi. I forgot the camera in the tabletka, so...
Tanja and Makita brought us honey! Thanks for this. This is the best reason do a travel to Sochi!
A ballon (the big bottle on the table) costs 1000 R = 30 Euro. It is honey from sweet chestnut, never found anywhere else something like this.
Just some other impressions of the last days.... At Day 22
Day 21: Sunset at the Camelia Beach in Sochi.
Day 13: Karina with her doggie Akela, aka Crocodil...
Saturday, September 8, 2007
How to go to Abhazia, Day 15 - 17
We went by a Minibus to the river Psou, wich is the border between Russia and Abchazia. The bus drove quite near to the border, so it was not neccessary to rent a woman for the luggage :-). It was not allowed to take pictures at the border, but maybe Danny did and I can get the pictures later from him a nd post some. [ I sit right now in the flat on the bytcha-hill and write on Mishas computer. Valodja, Mishas father arrived yesterday evening. He was a bit drunken after a visiting a friend and is sleeping now (11:40, Day 19). Since he arrived, the telefone is ringing every 10 minutes and somebody is asking for him. I feel like a secretary. ]
At the russian side of the border, the police, like everytime, asks about our registration. We could explain, that we have no registration, because we are travelling all time around, and did not stay longer than 3 working-days at one place. This is right, but they wanted to see the tickets, which we had not with us. He took my passport and went away for 10 minutes, came back and I could pass (always the same). A lot of people are passing the border, the counters are crowded. There is a lot of trading between Russia and Abhazia, but the trades are brought just by feet over the border. There is the possibility to go with a car to Abhazia, but I saw a really long row of cars, and I think it lasts several hours to pass it. Maybe they need some extra papers for cars also. The people bring flour, sugar and so on on big trolleys. They pass the border a lot of times a day, and they are not really checked on the Abhazian border, they know each other.
Because there are no trains, no flights and no ships to Abhazia, I think it is the only way to supply the people (and by the way, the only way to go to Abhazia for a not russian European). The airport and the harbour are closed. Officialy there is one train a month from Suhum to Moscow, but for 100% sure, this tracks are not used by a train the last years! They are just really in a bad condition. In Suhum is a harbour. Sometimes a ship from Turkey is comming without permission to bring people and trades to Suhum. If the Georgians catch this ships, the trades are taken, the ship will be sold, and if you have an abhazian passport, you have to stay 2 month in a prison in Georgia, like it happened two weeks ago. Some old women are saying that the border will be closed for 200 days, when the olympiade goes on 2014 in Sochi. I don't know it is true or just some myth.After the russian pass control, we went over the river Psou. A woman was taking a bath, exactly in the no man's land. I think she was just crazy. For sure, the mines are brought away from this river, but I would never take a bath exactly on the border. On the abhazian side, they asked us about our entrance permission and they were really surprised that we had one. I think, not so much Germans passed this border like this this year. We had to go to an office, where some people where sitting and waiting for an answer from the abhazian minestry. We could not agree, which citizien they were, but for sure Asians.
Cemre, Hayri and Jansel.
Cemre was our host in Suhum. Thanks a lot for it!!! Hayri is an author and wrote a book about the peoples from the Caucasus. Jansel is doing a intership at the Minestry of foreign affairs in Suhum. They are born in Turkey, but are descended from the Caucasian people, and now living in Abhazia and in Turkey. Their families were departed 150 years ago from the Russians to Turkey and now they want to build up a new abhazian state.
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My exit visa, the best, nobody was interessted in it, when I went back to Russia...
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A old hotel at the boardwalk, burned down in the war and next to it a very popular new one.
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The view from Cemres flat
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The philharmonie of Suhum
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A eucalyptus-tree called in Russia "The tree without shame", because he looses every year his bark.
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A good and traditional restaurant in Suhum.
The food has quite a good quality and tastes really fine. The beef is dryed over the fire and in the kettle is a souce made from beans. It is served with some white porridge made from flour, m'jam...
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A ofen for lavash, a sort of flatbread.
The dough is sticked on the inner side of the stone, wich is hot and backed by this way.
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The military sanatorium.
After buying a permit for 30 Rubels (which is the currency in Abhazia, it is to expensive to print own money), we went in a sanatorium guided by the russian millitary and for mebers of the military their realtives . It is a strange place, where, hidden by some camoflage, some satellite dish and tanks and some other military stuff stands in some lonley corners. People told us, that it is expensive like a sanatorium in Sochi, but here are not so much people and the beach is more beautifull. The Abhazian look with antipathy to this fenced in place. There are some discos, bars, sportplaces, beach-volleyball and so on.
Friday, September 7, 2007
Day 18
Day 13
Und weil mir gerade danach ist, schreibe ich einfach mal auf deutsch. Sorry fuer alle, die das nicht lesen koennen, tja...
Heute hatte ich mal wieder Kontakt mit Abchasien. Ich habe natuerlich noch nichts von dem Ministerium fuer Irgendwas gehoert, aber Cemre, eine Frau aus Sukhumi, die quasi neben dem Ministerium wohnt, war heute dort und hat nachgefragt. Also eigentlich laeuft das so: Man bekommt eine "Eintrittserlaubnis" vom Ministerium nach dem man eine Email mit einem ausgefuellten Fragebogen, ein Bild von seinem Pass und ein Foto dort hin geschickt hat. Und zwar nach fuenf Arbeitstagen. Hm. Also, es ist jetzt wohl drei Wochen her, aber egal. Cemre schreibt mir, dass man einfach zur Grenze faehrt, die gleich nach Adler (der Ort heisst wirklich so, rein zufaellig) am Fluss Psou. Dort bequatscht man die russischen Grenzbeamten und sagt, dass man das Papier natuerlich schon beantragt hat und alles bereit liegt in Sukhumi (ich hoffe so). Zur Grenze kommt man nicht direkt, man kann relativ nah (1 km???, vielleicht mehr) mit einem Kleinbus ranfahren, den restlichen Weg muss man zu Fuss zuruecklegen. Autos sind nicht erlaubt, man darf nur zu Fuss ueber die Grenze. Cemre hat mir noch geschrieben, falls wir sehr viel Gepaeck haetten, koennten wir uns eine Frau fuer 100-200 Rubel (~3-6 Euro) mieten, die unser Gepaeck traegt. Na, werd ich natuerlich NICHT machen (Ich nehme nur wenig Gepaeck mit ;-). Bei den russischen Grenzbeamten soll man noch beachten, dass man nicht sagt, dass man bei einem Freund und nicht in einem Hotel uebernachtet, sondern sich kurzfristig ein Zimmer anmietet, weil das sonst zu einer laengeren Fragerunde fuehren koennte. Ich vermute, das hat was mit dem ewigen Spiel der notwendigen Registrierungen zu tun, keine Ahnung. Wenn man von den Russen durchgelassen wird, kann man ueber eine Bruecke den Fluss ueberqueren und dann das gleiche Spiel mit den abkhasischen Grenzbeamten durchfuehren. Dann wieder ein kleines Stueck zu Fuss und dann ist man auch schon in Abkhasien. Nach ca. 2 Std. Busfahrt, kommt man dann in Sukhumi an. Ich hoffe Cemre holt mich dann vom Markt ab, wie besprochen. Dann muss ich noch zum abkhasischen Aussenministerium und mir ein Visum fuer 10 oder 20 $ kaufen, mit dem darf ich dann wieder aus Abhazien raus. Natuerlich nur, wenn man sich schon vorher in Deutschland ein Mulitvisum fuer Russland besorgt hat, sonst hockt man in Abhazien fest. So what... man koennte vielleicht mit einer Faehre in die Tuerkei fahren (15 h).
Als ich die Mail mit der Beschreibung heute bekommen habe, habe ich echt erstmal gedacht, ich kriege die Krise und lasse das alles sein. Hab mich aber schon wieder erholt, was solls, wenn ich nicht ueber die Grenze kommen, habe ich Abhazien zumindest mal von weiten gesehen.
Sochi - Ju
Nachdem ich mich bei Karina einquartiert habe, bin ich zum Bytcha gefahren. Das ist ein am Berg gelegener Stadtteil von Sochi, der zumindest frueher nicht von Touristen frequentiert wurde, sondern einfach nur zum wohnen da war. Wenn man jetzt nachts nach draussen geht, ist man in den Strassen von ziemlich vielen besoffenen Touristen umgeben, die sich in privaten Quartieren einmieten. In der Waldstrasse wohnt Ju (Julia) zusammen mit ihrer Tochter Svetlana (Viele Gruesse an alle!!). Die beiden wollen nach Maikop (ca. 180 km nordoestlich von Sochi) umziehen, zum einen weil Mischa Ju's Partner dort bei der Organisation NABU arbeitet. Das ist ein sehr alter Naturschutzbund, der in Deutschland gegruendet wurde und in Maikop ein Naturschutzgebiet betreut (googelt mal selber). Zum anderen ist das Leben in Sochi nicht mehr so angenehm wie frueher. Die Strassen sind im Sommer von ca. 1.5 Million Touristen verstopft, die dementsprechend Muell hinterlassen und eben Nachts besoffen in den Strassen rumhaengen (natuerlich nicht alle, aber es reichen schon ein paar von denen, um die Nase davon ziemich bald voll zu haben). Die Stadt ist ziemlich teuer. Fuer ein kleines Haus in Maikop bezahlt man vielleicht 150.000 Rubel, in Sochi 150.000 $. Ich fahre ja oefter nach Sochi und es ist ziemlich krass zu sehen, was innerhalb des letzten Jahres an neuen Gebaeuden dazugekommen ist und was fuer riesen marmorverkleidete groesstenwahnsinne Teile das sind... Was mir immer wieder besonders auffaellt sind die wahnsinnigen Schlitten, die in der Stadt rumfahren. Da stehen Porsche Cayenne, neben was weis ich fuer ultra Mercedes Jeeps Sonderanfertigungen, von denen ich noch nicht mal irgendwas gehoert habe. Der Unterschied zwischen der normal arbeitenden Bevoelkerung und diesen Neureichen Russen ist so krass, so was kann man sich bei uns kaum vorstellen. Nur mal so zur Info, ein normaler Angestellter kann froh sein, wenn er ca. 300 Euro verdient (~ 10.000 Rubel). Der Flug den ich heute von Sochi zurueck nach St. Petersburg gebucht habe kostest 100 Euro (~ 3400 R).
Friday, August 31, 2007
Day 11
The town changed a lot, since I was here last year. A lot of new shops and huge new buildings. The town covered with posters about the Olympic Games in 2014. And I found really one busstop, where the name was written in English ;-)
At the railway station the toilette and the information desk is labeled in English to, but the information does never speak English. Just normal.
So, see you sometimes...
Day 10
In the night we passed the borer between the cold north and the hot south of Russia. After the two nights my brain is slightliy damaged ;-) and despite is was not boring to go by train such a long time, I am glad that this trip is finished soon.
Before the train stops in a station the toillets are closed, becaus the excrements are just poured on the tracks. They call this "Sanitarnaja Zona". Because after Tuapse the track goes anlong the coast of the black sea quite close to the beach, all this way is such a zone, and we have to take care that we don't drink to much the next hours. This last 3 hours are the hardest anyway, the trains drives quite slowly and the sun is fireing down on us. No wind goes up, we can see the sea, 20 m away from us, but cannot leave the train, wich is besides to late...
Karina took me from the train and her friend Denis helped us to bring my baggage to Karina's Datscha. At the evenig we went to the sea, the water is SUPER!!
Day 9
Day 8
Our way lasts around 48 h, and we have a lot of short stops along our route. All together this are 67 towns, and I try to go outside if the trains stops more than 5 minutes and the conductor allows us to leave the train.
The trains in Russia are very simple and equipped, but somehow ingenious in their elementariness (But don't ask a Russian citizyen about this, they say it is all just shit...)
In every wagon, which has place for 54 People is a Samovar, which procudes hot water for free. It looks like a real antiquity, but it works very fine. The Samovar is used to make black tea, which the people in Russia drink a lot, like coffee in Germany.
To the right and left side of a little table are beches, wich will our beds for the next days. Above us are also two sleeping places and in the "3rd floor" and under the sitting place is a lot of space for the baggage. Everybody gets fresh washed bedclothes, wich are really neccesary, because the mattresses are quite raunchy.
After the toilletes is an extra room for smokers, and this is the only critical point for me to annotate, the windows can not be opened in this little room....
Another Diary
Until yesterday I was in company with Nastja and Danny. We reached Sochi, and now our ways are seperated. Danny coincidental writes a blog too. He is the second time in Russia and quite new to all things around him, wich are for me quite common and normal. He doesn't understand the Russian langugae and so it may be interessting for you what he writes in his diary. So feel free to read:
http://splinternet.livejournal.com/ "Russisches Tagebuch" by Danny Splinter
Monday, August 27, 2007
Day 5+6+7
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This is the datscha of Nastjas parents. We rested there from Friday afternoot until Sunday midday. The little house is the banja, the russian kind of sauna. There are four rooms and a veranda. The first room ist for resting and poke the ofen for the sauna. The second room is for changing the cloth, the third for washing after the sauna and the fourth the sauna itself. The procedure goes over some hours. Heat yourself, the wash, rest outside, heat again. A speciality is the steaming of the body with birch brushwood.
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Preparations for Nikitas 14th birthday party. We were all time eating very nice food, wich Nikolaj Nikolajevich and Galja were preparating.
There was:
- perch, done over smoke
- a big knuckle of pork, with peppered with garlic
- chanterelles with fried potatoes
- four different cakes made from yeast dough, uppon poppy seed, sour cream, pizza and last but not least huckleberry
... in between drinking tea, eating jam, and selfmade gherkin with salt...
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This is the so called Njevskie Prospekt through the wood. Just the way from the datscha to a huge river, called Mologa.
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Pedal boat in front of the Mologa river. It is around 450 m wide, and flows very quiet in the summer. The water is quite clean. We drove over the river to the other side to take some chanterelles.
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Nikolaj Nikolajevich is a real good musician. He studied music, but works now in Cerepovec, leading the social part of the very huge firm Sever-Stahl (Cever-Ctahl), which is the main employer of this region. 34.000 people are working in this really huge company.
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This is the monastery of Kirillov, wich appriximately 80 km in the north of Cerepovec. Ivan, Nastja's brother was quite tired of driving us along the very bad roads.
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